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Wie wird Paracetamol im Körper abgebaut?
Paracetamol, auch bekannt als Acetaminophen, ist eines der am häufigsten verwendeten Schmerzmittel weltweit. Es wird häufig zur Linderung von Schmerzen und zur Senkung von Fieber eingesetzt. Doch wie genau wird Paracetamol im Körper abgebaut? In diesem Artikel werden wir den Metabolismus von Paracetamol detailliert untersuchen und die verschiedenen Prozesse beleuchten, die zu seiner Ausscheidung führen.
Die Aufnahme von Paracetamol
Nach der Einnahme wird Paracetamol schnell im Magen-Darm-Trakt absorbiert. Die maximale Plasmakonzentration wird in der Regel innerhalb von 30 bis 60 Minuten erreicht. Paracetamol wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert, wo es durch verschiedene enzymatische Prozesse in seine aktiven und inaktiven Metaboliten umgewandelt wird.
Der Metabolismus von Paracetamol
Der Metabolismus von Paracetamol erfolgt hauptsächlich in der Leber und kann in drei Hauptwege unterteilt werden:
- Glucuronidierung: Etwa 60-80% des Paracetamols werden durch Glucuronidierung in inaktive Metaboliten umgewandelt. Dabei wird Paracetamol mit Glucuronsäure konjugiert, was die wasserlösliche Form des Medikaments erzeugt, die dann über die Nieren ausgeschieden werden kann.
- Sulfatierung: Ein weiterer wichtiger Metabolismusweg ist die Sulfatierung, bei der Paracetamol mit Schwefelsäure konjugiert wird. Dieser Prozess ist besonders aktiv bei niedrigen Dosen von Paracetamol und trägt ebenfalls zur Ausscheidung des Medikaments bei.
- Oxidation: Ein kleiner Teil des Paracetamols (ca. 5-10%) wird durch das Cytochrom-P450-System oxidiert. Dieser Weg führt zur Bildung von N-Acetyl-p-benzoquinonimin (NAPQI), einem reaktiven Metaboliten, der in hohen Konzentrationen toxisch sein kann. Normalerweise wird NAPQI schnell durch Glutathion neutralisiert und ausgeschieden.
Die Rolle der Leber
Die Leber spielt eine entscheidende Rolle im Abbau von Paracetamol. Die Enzyme, die an der Glucuronidierung und Sulfatierung beteiligt sind, sind in der Leber hochkonzentriert. Bei einer Überdosierung von Paracetamol kann die Kapazität dieser Enzyme überschritten werden, was zu einer erhöhten Produktion von NAPQI führt. Wenn die Glutathionvorräte im Körper erschöpft sind, kann NAPQI nicht mehr neutralisiert werden, was zu Leberschäden führen kann.
Ausscheidung von Paracetamol
Die inaktiven Metaboliten von Paracetamol werden hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden. Etwa 90% des eingenommenen Paracetamols werden innerhalb von 24 Stunden über den Urin ausgeschieden. Die Ausscheidung erfolgt sowohl in Form von Glucuronid- als auch Sulfatmetaboliten. Nur ein kleiner Teil des unveränderten Paracetamols wird über den Urin ausgeschieden.
Faktoren, die den Abbau beeinflussen
Es gibt mehrere Faktoren, die den Metabolismus und die Ausscheidung von Paracetamol beeinflussen können. Dazu gehören:
- Alter: Bei älteren Menschen kann die Leberfunktion beeinträchtigt sein, was zu einer verminderten Fähigkeit führt, Paracetamol abzubauen.
- Lebererkrankungen: Personen mit Lebererkrankungen wie Hepatitis oder Zirrhose haben ein erhöhtes Risiko für eine Paracetamol-Toxizität, da ihre Fähigkeit, das Medikament zu metabolisieren, eingeschränkt ist.
- Alkoholkonsum: Chronischer Alkoholkonsum kann die Aktivität der Cytochrom-P450-Enzyme erhöhen, was zu einer erhöhten Produktion von NAPQI führt.
Fazit
Der Abbau von Paracetamol im Körper ist ein komplexer Prozess, der hauptsächlich in der Leber stattfindet. Durch verschiedene enzymatische Reaktionen wird das Medikament in inaktive Metaboliten umgewandelt, die dann über die Nieren ausgeschieden werden. Es ist wichtig, die empfohlene Dosierung nicht zu überschreiten, um das Risiko von Leberschäden zu vermeiden. Ein besseres Verständnis des Metabolismus von Paracetamol kann dazu beitragen, die Sicherheit und Wirksamkeit dieses weit verbreiteten Schmerzmittels zu gewährleisten.